9 Schritte zur Entscheidungsfindung in der VUKA-Welt
In der heutigen VUKA-Welt wird es immer komplizierter, vorauszuplanen, zu kontrollieren und zu prognostizieren. Führungskräfte und Mitarbeiter bewegen sich bei ihren Entscheidungen nicht selten auf unüberschaubarem, ungewissem, unberechenbarem Gelände. Das erzeugt Druck und macht Stress, wenn man es nicht erkennt und bekämpft.
9 Schritte, um sich mental auf ungewisse Entscheidungen einzustellen
So kommen Sie gut mit Ihren Entscheidungen zurecht, auch wenn Sie unter ungewissen Bedingungen getroffen werden müssen.
1 Schritt: Lernen Sie, Ihre eigene Ungewissheit anzuerkennen.
Die Welt befindet sich in einer Transformationsphase. Sie sollten dies grundsätzlich anerkennen, ja sogar explizit begrüßen. Warum? Wo alles festgelegt und planbar ist, kann es keine Freiräume geben. Unter ungewissen Voraussetzungen entsteht aber immer auch Spielraum für Neues, für Kreatives und Innovationen.
Schritt 2: Arbeiten Sie daran, Ihre Differenzierungsfähigkeit zu entwickeln
Natürlich gibt es Situationen der Ungewissheit, in denen es durch sorgfältige Recherche und Beratung möglich ist, ein Höchstmaß an Urteilssicherheit zu erlangen. Allerdings gibt es auch solche Zustände echter Unsicherheit, in welchen dies nicht der Fall ist. Hier zu differenzieren hilft, sich bei Entscheidungen in Situationen tatsächlicher Unsicherheit nicht selbst zu blockieren.
Schritt 3: Nehmen Sie die Grenzen der menschlichen Rationalität an
Das menschliche Gehirn kann nicht alle Informationen, die für eine ideale Entscheidungssituation notwendig wären, lückenlos überblicken. Dies ist einfach zu akzeptieren. So kann es auch durchaus hilfreich sein, sich zu gestatten, intuitive Entscheidungen zu treffen. Zu diesem Entscheidungsweg müssen Sie dann allerdings auch stehen und ihn konsequent kommunizieren. So können Sie auch unter komplexen, mehrdeutigen Bedingungen Entscheidungsblockaden überwinden.
Schritt 4: Im Sinne von Verlusten denken
Das klingt nach einem negativen Denkansatz, aber nur im ersten Moment. Denn wer nur in Erfolgen denkt, der behindert sich selbst bei schwierigen Entscheidungen. Bedenken Sie jedoch den möglichen Verlust bei einer Fehlentscheidung und überlegen Sie, ob Sie diesen tragen können und wollen, wird es Ihnen leichter fallen, damit umzugehen.
Schritt 5: Unter Vorbehalt entscheiden
Vor dem Hintergrund der VUKA-Welt hat die große, langfristige Planung ausgedient. Durch kleinere, vorläufige Entscheidungen und behutsame Teilschritte hingegen kann das enorme Gebiet des Noch-Nicht-Wissens untersucht werden, welches die herkömmlichen Vorgehensweisen bei der Planung ausschließen. Psychologisch wirkt dieses Vorgehen sehr entlastend, da die Einzelschritte beherrschbar sind und Irrtümer leichter korrigiert werden können.
Schritt 6: Das Selbstvertrauen stärken
„Egal was passiert, ich kriege das schon hin". Diese optimistische Grundhaltung sorgt dafür, dass man mit unsicheren Bedingungen gelassen umgehen kann. Ein starkes Selbstvertrauen ist der wichtigste Faktor für einen erfolgreichen Umgang mit der Verunsicherung.
Schritt 7: Kollaboration mit anderen gezielt suchen
Einzelgängerische Entscheidungen sind meist schlechtere Entscheidungen, da die Vielfalt der Perspektiven fehlt. Außerdem gaukeln sie etwas vor, was meist nicht da ist: Alleinverantwortung.
Es ist dagegen viel zielführender, Entscheidungen gemeinsam zu treffen.
Schritt 8: Hinterfragen Sie die eigenen Gefühle
Bei großer Angst vor Ungewissheit wird eine ungewisse Lage oft negativ bewertet, weil man viel hineininterpretiert. Man macht sich Gedanken über die sprichwörtlichen ungelegten Eier: "Was passiert, wenn ...?" Dabei lohnt es sich, solche Sorgen und Befürchtungen zu hinterfragen und auf ihren Realitätsgehalt zu prüfen - auch um sich dann in denkbare Alternativen einzuarbeiten. Dies erfordert eine hohe emotionale Kompetenz, die man lernen kann.
Schritt 9: Fassung bewahren
Wenn Sie mehr und mehr Gelassenheit entwickeln möchten, sollten Sie sich immer wieder solchen Situationen aussetzen. Denn auch hier gilt: je mehr Erfahrung Sie mit Ungewissheit machen, desto mehr Kompetenz gewinnen Sie im Umgang damit. Das ist wie beim Autofahrenlernen. Die erste Fahrstunde ist geprägt von großer Ungewissheit, aber je häufiger Sie fahren, desto selbstverständlicher wird der Umgang mit dem Fahrzeug.
Erforschen Sie außerdem, was Ihnen im Leben wirklich wichtig ist, Ihre eigenen Wertmaßstäbe, Zielvorstellungen und Sinnquellen. Sie bilden das Fundament einer gesunden Persönlichkeit, die nicht so leicht aus der Fassung zu bringen ist.